GEORG NUSSBAUMER

SALZKAMMER(SC)HALL

DER GESUNGENE HORIZONT

Das Gebirgspanorama am Offensee als imposante Gesangslinie für bis zu 300 Mitsingende
Chorleitung: Alexander Koller

29. September 2024, 15 Uhr, Offensee 

Der Grundgedanke

„Sie brauchen gar nicht hinsehen, das habe ich schon alles wegkomponiert!“ soll Gustav Mahler zum Dirigenten Bruno Walter gesagt haben, als dieser ihn besuchte und das Bergpanorama am Attersee bewunderte.

Was bei Mahler als Übertragung des individuellen Naturerlebens in eine spätromantische, geniehafte Tondichtung gemeint ist, soll für DER GESUNGENE HORIZONT mit geradezu gotischer Strenge wörtlich genommen werden: Der Horizont wird zur Gesangslinie.

Waren in der Geschichte der Musik schon Namen, Kreuze, Land- oder Sternenkarten Grundlage von Kompositionen, so fließt hier auch die Theorie des Ausseer Volksliedsammlers Hans Gielge ein, dass Melodielinien von Jodlern Bergpanoramen nachzeichnen.

Klingende Berge.
Juchzer, Rufe und Jodler, gesammelt von Hans Gielge
Faksimile: Trautenfels 1992, Foto: Seite 2

Die große Linie

DER GESUNGENE HORIZONT erklingt in der Landschaft und liest diese zugleich als Notation. Die Horizontlinie wird zur klingenden Linie, die gemeinsam „abgesungen“ wird. Langsam folgen die Stimmen den auf- und abwärts steigenden Kämmen, überschreiten die Gipfel, springen über Kanten oder bleiben bei horizontalen Bergkanten stabil.

Mit der Wiese im Norden des Offensees wurde ein Aufführungsort gewählt, von dem aus ein bis auf einige Bäume unverstelltes 360° Panorama zu sehen ist. Die Töne für hohe aber entfernte Berge werden „aus perspektivischen Gründen“ tiefer klingen als die Töne nah stehender, viel niedrigerer Berge.

Die Drehung

Zum Ablesen dieser Linie drehen sich die Chöre. Praktisch wird das gelöst, indem die Chorleitung mit einem langen Stab mit Wimpel wie ein „Cursor“ um den Chor herum im Kreis geht, ganz langsam.
Jeder Chor folgt einer anderen Farbe. Leises Singen, gehaltene Töne und Pausen werden ebenfalls mit diesem „Cursor“ angezeigt.

Vokal und Atmen

Es wird auf einem beliebigen Vokal gesungen, so, dass der Ton unangestrengt getroffen werden kann. Die Linie wird genau nachgesungen. Meistens glissando, wenn auch oft unmerklich langsam. Individuell nachatmen. Die eigene Stimme ist das Maß, auch, falls nötig, für individuell eingelegte Singpausen.

Sing-Along – MP3

Gestützt wird das Singen durch ein Soundfile, das alle Sänger*innen auf ihr Handy herunterladen und sich über Kopfhörer selbst zuspielen. Alle singen also mit dem mit, das sie – nicht jedoch das Publikum – hören. Das Soundfile wird gemeinsam und gleichzeitig auf Einsatz der Chorleitung gestartet.

Mitzubringen bzw. vorzubereiten sind dafür:
• Aufgeladenes Handy (ev. mit Powerbank) und Kopfhörer
• Das heruntergeladen Soundfile. Ein Link dazu wird zeitgerecht hier bereitgestellt.

Schalltrichter

Alle bekommen kleine Schalltrichter (aus Karton), um das Singen im Freien zu verstärken und besonders gerichtet wahrnehmbar zu machen

Die „Kernchöre“

3 oder mehr Chöre, die im Inneren der „singenden Masse“ stehen und – angeleitet von der jeweiligen Chorleitung – unterschiedliche Drehungen, gegenläufig und mit verschiedenen Geschwindigkeiten vollführen.
Jeder Chor bekommt dafür ein anderes Soundfile, innerhalb des Chores wird jedoch unisono gesungen.

Liederfenster
Unterbrechung der Drehbewegung und des „Horizontsingens“. Chorleitung ist vor einem „Zeichen“ (Haus, Wasserfall etc.) angekommen. Chor beginnt ein Repertoire-Lied/Stück, das von „Haus“ handelt. Danach wird mit dem „Horizontsingen“ weiter gemacht.

Der große „Umhüllungschor“

Alle anderen Sängerinnen, Sänger und Chöre bilden den „Umhüllungschor“, in den die „Kernchöre“ eingebettet sind. Bewegung langsam, wechselt manchmal die Richtung.

Das Mitmachen

Chöre und auch weniger geübte Mitsingende sind als Gruppen oder Einzelne hochwillkommen. Neben Freude am gesungenen Ton ist vor allem die Haltung wichtig, an so einem gemeinsamen Klang konzentriert mitzuwirken zu wollen.
Bitte melden Sie sich unbedingt rechtzeitig an, damit wir nicht nur den künstlerischen Teil sondern auch die organisatorischen Notwendigkeiten vorbereiten und bewältigen können.

Vorbereitung

Einführung in die Komposition und am 26. Mai 2024, 17.00-18.30 im Borg Honauerstraße 24, 4020 Linz.
Alexander Koller und Georg Nussbaumer stellen das Projekt vor. Es wird auch gleich gesungen um eine Vorstellung des Resultats zu bekommen.

• nach der Projekteinführung bereiten sich die Chöre selbst weiter vor
• soundfile und Schalltrichter werden zur Verfügung gestellt
• weitere Proben mit mitwirkenden Gruppen nach Absprache

Aufführung

Generalprobe:
• Wann: 29.September 2024 um 13.00
• Wo: Offensee

Uraufführung:
• Wann: 29.September 2024 um 15.00
• Dauer: 40-50 Minuten reine Singzeit
bei jedem Wetter

Georg Nussbaumer
Georg Nussbaumer (geboren 1964 in Linz, lebt in Wien) gilt als virtuoser Gesamtkunstwerker, 
dessen Arbeiten sich zwischen Komposition, Installationskunst, Performance und Theater bewegen und international auf Festivals, in Opern-, Kunst- und Theaterhäusern gezeigt werden.
Nussbaumer arbeitet mit hochspezialisierten Performer*innen und Musiker*innen genauso selbstverständlich zusammen wie mit Bogenschützen, Apnoetauchern, einem Motorradclub oder Hundertschaften von Sänger*innen von Laienchören.

Alexander Koller
Ein besonderes Anliegen Alexander Kollers ist Chormusik der Gegenwart in all ihren nuancenreichen Facetten ortgerecht aufzuführen und junge Menschen in ihren Bann zu ziehen:
Hard-Chor Linz und Hard-Chor The New Generation, Linzer Singakademie, Chor des musischen Borg Linz,
Vocalmania und die musikalische Leitung des Chorverbandes Oberösterreich sind seine chorischen Hauptaufgaben.
Fasziniert von der reinen, harmonischen Schönheit der menschlichen Stimme lebt und arbeitet Alexander Koller als
Chorleiter, Sänger und Pädagoge für die Vokalmusik im In- und Ausland. #chorsingenistgeil #singingunites

PROJEKTPARTNER

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